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Appendix: I (Review)

Artist:

Appendix

Appendix: I
Album:

I

Medium: CD
Stil:

"Origami-Crossover"

Label: Hevhetia
Spieldauer: 48:41
Erschienen: 26.02.2008
Website: [Link]

Alles gehört? Zu viele Sparten, zu wenige Eigenarten? Dieser Wurmfortsatz aus der Slowakei verschafft Abhilfe.

APPENDIX gibt es nicht mehr, doch die Gruppe musizierte im Geiste von ZAPPA, ohne nach dem Vater des Avant-Rock zu klingen, wie sie überhaupt viele Assoziationen weckt, um sie gleich wieder zu zerschlagen. Statt etwa in „Rain“ mit Querflöte Ian Anderson auflaufen zu lassen, wird das Instrument kurzerhand verzerrt und ausgiebig bespuckt. Unterdessen vernimmt man Gesang zwischen Crooner (zu Barmusik zum umschlungenen Tanzen mit Saxofon in „Missing“) und Shouter à la Mike Patton („Change“ ist APPENDIX' eigenes „Ugly In The Morning“ mit holzgeblasenem Mehrwert) oder Serj Tankian (das schleichende „Ako Dobre“ mit Hammondorgel).

Was man irgendwie als ethnisch bezeichnen könnte, etwa im perkussiv theatralischen „Evolve“ oder während „Invocation“, einer Art Halbakustik-Punk mit Flamenco-Parts, entspringt einem grenzenlosen Musikverständnis, wie man es selten bei gleichzeitig harmonischem Songwriting vorfindet. Erlaubt sind aber dennoch Freiform-Stilmittel wie das aufschreiende Saxofon in „Beat“ oder die sprunghafte Anlage von „Tetris“, das auch auf die wahnsinnige Rhythmusarbeit hinweist, die Offermann und Fila leisten. „Overloaded“ stolpert und mutet dennoch mantrisch an, verwandelt sich zwischendurch in eine Lärmorgie und klingt wieder sanft, aber gebrochen aus.

Das Geilste an diesem selten im eigentlichen Sinn harten, aber inhaltlich umso deftigeren Teller? Die Stücke sind so gut wie alle sehr eingängig, allen voran aber „Dollar“, das relaxt mit Anthony-Kiedis-Gesang daherkommt, ohne auch nur ein bisschen nach Konsens zu klingen, sowie „Skotska“ zum Schluss, nachgerade aufwühlt ob seiner sehnsüchtigen Melodien und leidenschaftlichen Textinterpretation. Warum auch immer, dem Rezensenten kommen die drei vergessenen Helden DEATH & TAXES („Theenigmathatisman“) SOMNAMBULIST (The Paranormal Humidor“) und MAS OPTICA in den Sinn. Passt alles nicht, und doch irgendwie … Der Irrwitz in Tüten, das.

FAZIT: Die beste Tzadik-Veröffentlichung, die keine ist.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3903x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Rain
  • Overloaded
  • Missing
  • Evolve
  • Ako Dobre
  • Change Dollar
  • Invocation
  • Beat
  • Tetris
  • Skotska

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • I (2008) - 13/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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